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Certified Good Mobility – Mobilität als integraler Bestandteil nachhaltiger Gebäudeentwicklung

Mit Certified Good Mobility existiert ein spezieller Standard, der Mobilität und Logistik als festen Bestandteil eines nachhaltigen Bau- und Immobilienkonzepts anerkennt. Der Good Mobility Council zertifiziert Quartiere, Neubauten und Bestandsgebäude hinsichtlich ihrer Mobilitätsqualität — damit Mobilität nicht mehr Neben-, sondern Hauptfach in der Gebäudeplanung wird.

Wie läuft eine Good Mobility Zertifizierung ab?

Der Ablauf zur Erlangung der Good Mobility Zertifizierung gliedert sich in folgende Schritte: 

1. Zieldefinition & Lastenheft: Gemeinsam mit einem Good Mobility Fellow wird ein projektspezifisches Lastenheft erstellt — mit klar definierten Zielen, Nutzungsanforderungen (z. B. Wohnen, Gewerbe, Quartier) und angestrebter Zertifizierungsstufe (Bronze, Silber, Gold, Platin).
2. Planungsentwurf und optionaler Pre-Check: Eine erste Prüfung des Vorentwurfs kann ermitteln, wie wahrscheinlich eine bestimmte Zertifizierungsstufe erreicht wird und welche Optimierungen ggf. notwendig sind. 
3. Optimierung und Planung: Auf Basis der Erkenntnisse aus dem Pre-Check wird der Entwurf optimiert — der Fellow begleitet bei Bedarf. Ziel: Planung, die Mobilitätskriterien bestmöglich erfüllt.
4. Anmeldung und Vor-Zertifizierung (Pre-Certified): Die Planung wird zum Vor-Zertifikat angemeldet. Nach Einreichung der Planungsunterlagen und/oder Absichtserklärungen (LOI) für geplante Maßnahmen prüft der Good Mobility Council diese auf Konformität und vergibt ggf. ein Vor-Zertifikat mit entsprechender Urkunde. 
5. Fertigstellung und Voll-Zertifizierung: Nach Bau bzw. Umbau werden die Maßnahmen abgeschlossen und dokumentiert. Nach Begehung der fertiggestellten Objekts erfolgt entweder die Zertifizierung oder die Optimierungsphase insofern die angestrebte Zertifizierungsstufe nicht erreicht wurde. 
6. Erhebung der Mobilitäts-KPI: Für die Zertifizierung erfolgt 6–12 Monate nach Bezug eine Monitoring-Phase: Mobilitätsverhalten der Nutzer:innen wird erhoben — wichtig für Transparenz und Nachweis der Mobilitätsqualität.
7. Vollzertifizierung: Nach erfolgreicher Prüfung und KPI-Erhebung übergibt der Good Mobility Council das finale Zertifikat.

Dieser strukturierte Prozess gewährleistet, dass Mobilität nicht nur geplant, sondern auch tatsächlich gelebt und geprüft wird.

Nach welchen Kriterien wird Certified Good Mobility bewertet?

Der Good Mobility Standard bewertet Projekte, je nach Nutzung (Büro, Wohnen, Quartier etc.) entlang von verschiedenen thematischen Prüffeldern. Die folgenden Kategorien werden bei der Zertifizierung von Büro- oder Gewerbeeinheiten angewendet:

1. Gehen & Rollen – Barrierefreiheit, fußläufige Wegebeziehungen, Förderung aktiver Mobilität, Orientierung & Zugänglichkeit. 
2. Fahrrad – hochwertige und nutzerfreundliche Fahrradabstellplätze, E-Bike Infrastruktur, Langzeit- und Kurzzeitstellplätze, komfortable Zugänge. 
3. ÖPNV-Anbindung – Ausrichtung des Gebäudes bzw. Grundstücks zu ÖPNV-Stationen, gute Erreichbarkeit, „letzte Meile“-Konzepte. 
4. Pkw-Stellplätze & Infrastruktur – angemessene Anzahl und Qualität von Stellplätzen, Elektromobilitätsinfrastruktur, optimierte Stellplatzkonzepte. 
5. Sharing & Mobilitätsstationen – Planung und Integration von Carsharing, E-Scooter, Mobilitätsstationen, Paketstationen und multimodalen Angeboten. 
6. Logistik – Lieferung, Anlieferung, Paketannahme, cargospezifische Logistik — ideal für urbane Quartiere mit hoher Nutzungsdichte. 
7. Mobilitätsmanagement / Nutzung – Angebote und Services für Bewohner:innen und Nutzer:innen, Mobilitätspartnerschaften, nachhaltige Nutzerführung und Information.
8. Strategie & Prozess – Verankerung in kommunale Ziele, langfristige Mobilitätskonzepte, transparente Ziel- und Berichtswerte, Beteiligung der Stadtgesellschaft.

Good Mobility Fellows – Auditoren für Certified Good Mobility

Die Zertifizierung wird durch ausgebildete Auditor:innen begleitet: die sogenannten Good Mobility Fellows. Diese Fellows sind unabhängige Planungsexpert:innen — Architekt:innen, Verkehrsplaner:innen oder Mobilitätsberater:innen — die in mehrtägigen Schulungen zertifiziert wurden. Sie beraten und begleiten die Projektentwickler von Beginn an. Zudem identifizieren sie Mobilitäts-Potenziale und unterstützen die Planung mit ihrer Expertise. Damit wird sichergestellt, dass jedes Gebäude oder Quartier mobilitätsgerecht, klimafreundlich und nutzerorientiert geplant wird — unabhängig und auf Basis hoher fachlicher Standards. 

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