NaWoh Kriterien
Qualitätssiegel Nachhaltiger Wohnungsbau: Kriterien Neubau Mehrfamilienhäuser
NaWoh V3.1 ist ein registriertes Nachhaltigkeitsbewertungssystem für die Vergabe des Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG), welches Voraussetzung für eine Förderung von Neubauvorhaben bildet. NaWoh ist für Mehrfamilienhäuser ab sechs Wohneinheiten entwickelt worden und eignet sich besonders für Bestandshalter und den bezahlbaren Wohnungsbau.
Das NaWoh-System unterscheidet in zwei Arten von Kriterien:
- Bewertende Kriterien: Für wesentliche Merkmale und Eigenschaften muss die Erfüllung definierter Kriterien und Bewertungsmaßstäbe nachgewiesen werden, die Stufe “erfüllt” muss für jedes Kriterium erreicht werden.
- Beschreibende Kriterien: Gemäß den Angaben und Anforderungen des NaWoh-Kriteriensteckbriefs und unter Beachtung von Dokumentationspflichten werden bauliche, technische oder organisatorische Vorgehensweisen erläutert. Geprüft werden vor allem die Art und der Umfang der Beschreibung.
Der Übersichtstabelle unten können Sie entnehmen, welche der Kriteriensteckbriefe welcher Kategorie zuzuordnen sind.
Übersicht der Unterkriterien im NaWoh System Neubau Mehrfamilienhäuser:
Die NaWoh-Kriterien sind in die fünf Hauptkriteriengruppen Wohnqualität, Technische Qualität, Ökologische Qualität, Ökonomische Qualität und Prozessqualität mit ca. 59 Unterkriterien eingeteilt. Die Anforderungen der Kriterien werden in Steckbriefen beschrieben.
1 WOHNQUALITÄT | ||
1.1.1 Funktionale Qualität der Wohnungen |
Bewertung (3-stufig) |
|
1.1.1-1 | Funktionalität der Wohnbereiche | |
1.1.1-2 | Funktionalität der Koch- und Essbereiche | |
1.1.1-3 | Funktionalität der Sanitärbereiche | |
1.1.1-4 | Vorhandensein von Stau- und Trockenraum | |
1.1.2 Freisitze/Außenraum | ||
Vorhandensein von Balkon, Terrasse, Mietergärten | ||
1.1.3 Barrierefreiheit – Zugang und Wohnungen | ||
1.1.3-1 | Barrierefreiheit des Zugangs zum Gebäude | |
1.1.3-2 | Barrierefreiheit des Zugangs zu Wohnungen | |
1.1.3-3 | Grad der Barrierefreiheit innerhalb der Wohnungen | |
1.1.4 Stellplätze | ||
1.1.4-1 | Stellplätze für Fahrräder | |
1.1.4-2 | Stellplätze für Kinderwagen/Rollatoren | |
1.1.4-3 | Stellplätze für PKW/Mobilitätskonzept | |
1.1.5 Freiflächen | ||
1.1.5-1 | Freiflächen für die Allgemeinheit | |
1.1.5-2 | Freiflächen für Kinder | |
1.1.5-3 | Freiflächen für Jugendliche | |
1.1.6 Thermischer Komfort | ||
Thermische Behaglichkeit im Sommer | ||
1.2.1 Visueller Komfort/Tageslichtversorgung |
Beschreibung |
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1.2.2 Raumluftqualität | ||
1.2.3 Sicherheit | ||
1.2.4 Flächenverhältnisse | ||
1.2.5 Einrichtungen zum Müllsammeln oder -trennen | ||
1.2.6 Gestalterische und städtebauliche Qualität | ||
2 TECHNISCHE QUALITÄT | ||
2.1.1 Schallschutz |
Bewertung (3-stufig) |
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2.1.1-1 | Schallschutz gegen Außenlärm | |
2.1.1-2 | Luft- und Trittschallschutz | |
2.1.1-3 | Schallschutz gegen Körperschall/Installationen | |
2.1.2 Energetische Qualität | ||
Effizienzniveau | ||
2.1.3 Effizienz der Haustechnik | ||
Effizienz der Haustechnik | ||
2.1.4 Lüftung | ||
Lüftung | ||
2.2.1 Brandschutz |
Beschreibung |
|
2.2.2 Feuchteschutz | ||
2.2.3 Luftdichtheit der Gebäudehülle | ||
2.2.4 Reaktion auf standortbezogene Gegebenheiten | ||
2.2.4-1 | Reaktion auf erhöhtes Radon Vorkommen | |
2.2.4-2 | Reaktion auf erhöhtes Hochwasser-Risiko | |
2.2.4-3 | Reaktion auf erhöhtes Sturm-Risiko | |
2.2.5 Dauerhaftigkeit | ||
2.2.6 Wartungsfreundlichkeit/Nachrüstbarkeit TGA | ||
2.2.7 Rückbau-/Recyclingfreundlichkeit der Baukonstruktion | ||
3 ÖKOLOGISCHE QUALITÄT | ||
3.1.1 Ökobilanz – Teil 1 |
Bewertung (3-stufig) |
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Treibhauspotential | ||
3.1.2 Primärenergiebedarf | ||
3.1.2-1 | Primärenergiebedarf nicht erneuerbar | |
3.1.2-2 | Primärenergiebedarf erneuerbar | |
3.1.3 Flächeninanspruchnahme und Flächenversiegelung | ||
3.1.3-1 | Flächeninanspruchnahme | |
3.1.3-2 | Flächenversiegelung | |
3.2.1 Ökobilanz – Teil 2 |
Beschreibung |
|
3.2.2 Energiegewinnung für Mieter und Dritte | ||
3.2.3 Trinkwasserbedarf | ||
3.2.4 Vermeidung von Schadstoffen | ||
3.2.5 Einsatz von zertifiziertem Holz | ||
4 ÖKONOMISCHE QUALITÄT | ||
4.1.1 Lebenszykluskosten |
Bewertung (3-stufig) |
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Ausgewählte Kosten im Lebenszyklus | ||
4.1.2 Werthaltigkeit der Investition | ||
Investitionskosten/Marktwert | ||
4.2.1 Langfristige Wertstabilität |
Beschreibung |
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5 PROZESSQUALITÄT | ||
5.1.1 Qualität der Bauausführung/Messungen |
Bewertung (3-stufig) |
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Qualität der Bauausführung/Messungen | ||
5.2.1 Qualität der Projektvorbereitung |
Beschreibung |
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5.2.1-1 | Integraler Prozess | |
5.2.1-2 | Bedarfsplanung | |
5.2.2 Dokumentation | ||
5.2.2-1 | Objektdokumentation | |
5.2.2-2 | Produktdokumentation | |
5.2.3 Übergabe/Einweisung | ||
5.2.3-1 | Einweisung Personal | |
5.2.3-2 | Bereitstellung von Informationen für Nutzer | |
5.2.4 Inbetriebnahme/Einregulierung | ||
5.2.5 Voraussetzung für Bewirtschaftung | ||
5.2.6 Reinigungs-/Wartungs-/Instandhaltungsplan |
Wird neben Qualitätssiegel der NaWoh auch das QNG angestrebt, müssen die Kriteriensteckbriefe des NaWoh-Systems sowie die vier besonderen Anforderungen des QNG-Siegels erfüllt werden.
Zum Erlangen des NaWoh-Siegels müssen neben den oben aufgelisteten Steckbriefen 1.1.1-5.2.6 auch folgende Rahmeninformationen zum Projekt eingereicht werden:
Rahmeninformationen (Steckbrief 0.0.2)
(Stand September 2016 – V 3.1)
(A) Standortmerkmale (A)
- (A1) Standortsituation
- Erreichbarkeit des nächsten Haupt-/Fernbahnhofs
- Erreichbarkeit der nächsten ÖPNV Haltestelle zu Fuß
- ÖPNV Taktfrequenz
- Anbindung ans Radwegenetz vorhanden
- Entfernung zu
- öffentlichen Parkplätzen (15 Stpl)
- öffentlichen Parkplätzen (50 Stpl)
- Gastronomie
- Nahversorgung
- öffentliche Verwaltung
- Dienstleister
- Einrichtungen sozialer Dienste
- Kindergärten und Grundschulen
- weiterführende Schulen
- Universitäten, Erwachsenenbildung etc.
- Krankenhäusern und Ärztezentren, Tageskliniken
- praktischen Ärzten, Zahnärzten und Apotheken
- Spielplätzen & Freizeiteinrichtungen für Jugendliche
- Naherholungsflächen, Parkanlagen & Freiräumen
- Sportstätten
- kulturellen Einrichtungen
- Baudenkmalen (Einzeldenkmal)
- unter Ensembleschutz stehenden Objekten
- (A2) Hinweise und Prognosen
- Hinweise auf den künftigen Bebauungsplan
- Hinweise auf künftigen Flächennutzungsplan
- Hinweise auf den Verkehrsentwicklungsplan
- Hinweise auf die Schulplanung
- Hinweise auf die geplante Infrastrukturentwicklung
- Sonstiges
- Prognose der Bevölkerungsentwicklung
(B) Umweltmerkmale
- (B1) Umweltmerkmale
- Außenluftqualität
- Außenlärmpegel
- Baugrundverhältnisse
- Altlasten
- Sprengstoff, Munition
- elektromagnetische Felder
- Vorkommen von Radon
- solares Strahlungsangebot
- Standortrisiken – man made hazards
- Risiken aus Wetter und Natur: Erdbeben
- Risiken aus Wetter und Natur: Bodensenkungen/-setzungen
- Risiken aus Wetter und Natur: Lawinen
- Risiken aus Wetter und Natur: Sturm
- Risiken aus Wetter und Natur: Hochwasser
- (B2) Trends und Prognosen
- Temperaturen Sommer / Winter
- Entwicklung der Niederschläge
- Trend der Extremwetterereignisse
- Trend der Lärmbelastung im Außenbereich
(C) Objektmerkmale
- (C1) Objektidentifikation
- Gebäudeart
- Geschossigkeit
- Anzahl Wohneinheiten
- Wohnfläche
- Vorhandensein einer Tiefgarage
- Adresse
- Grundstücks-/Flurnummer
- (C2) Ausgewählte Kennwerte und Merkmale
- Baukosten KG 300 + 400
- EnEV Kennwerte
- Grad der Barrierefreiheit
- Bauweise
- Besondere technische Ausstattung
- solare Wassererwärmung
- solare Heizungsunterstützung
- solare Stromerzeugung
- sonstige Form der Energieerzeugung im/am Gebäude
- Gründach
- Fassadenbegrünung
- Regenwassernutzung/ -versickerung
- innovative Bauprodukte
(D1) Konzept / Strategie zu wohnungswirtschaftlichen Zielen
- Familien-/kinderfreundliches Wohnen
- Seniorengerechtes Wohnen
- Betreutes Wohnen
- Mehrgenerationen-Wohnen
- Innovative Wohnformen und Grundrisslösungen
- Erprobung innovativer Lösungen im Bereich Bautechnik
- Erprobung innovativer Lösungen im Bereich Haustechnik
- Erprobung innovativer Lösungen im Bereich Energieversorgung
- Erprobung innovativer Lösungen im Bereich Erfassung und Zuordnung von Verbräuchen
- Erprobung innovativer Lösungen im Bereich Vertragsgestaltung
- Erprobung innovativer Lösungen im Bereich Finanzierung
(D2) Sonstige Spezifika
- Zusammenhang zu einer quartiersbezogenen Aufwertungsstrategie
- Zusammenhang zu einem quartiersbezogenen Mobilitätskonzept
- Rahmenbedingungen aus einem quartiersbezogenen Gestaltungskonzept
- Hinweise auf innovative Betreuungs- und Serviceangebote
- Hinweise auf innovative Konzepte zur Einbeziehung der Mieter
- Einbindung in Nachhaltigkeitsstrategie und Nachhaltigkeitsberichterstattung
- Sonstiges
Hinzu kommt eine Darlegung besonderer Stärken des Objekts in schriftlicher Form und Bilder von Lageplan und Grundriss.
Bei weiteren Fragen zu den Bewertungsmodalitäten, den NaWoh Kriterien oder der NaWoh Zertifizierung beraten wir Sie gerne persönlich!
Telefon +49 711 62049-340
Email info@hoinka.com